Hong Kong, Japan, Bali und Katar 14.08. - 15.09.2023
14.08.2023 – Tag 75 – Flug von Düsseldorf nach Doha
Wir sind wieder unterwegs, nach 4 Tagen Heimaturlaub geht es weiter. Wir fliegen, der Transit ist zu Hause geparkt und wir sind auf ein schnelleres Verkehrsmittel umgestiegen. Nach dem Frühstück bei Hella, dem Transfer von Alek zum Flughafen und einer langen Schlange am Zoll waren wir bereit für den Abflug. Etwas zu spät ging es nach 15:25h los mit dem Dreamliner nach Doha. Ganz der große Dream ist der Dreamliner nicht, die Sitze sind ziemlich schmal. Der Flug war sehr ruhig, das Bordentertainment hatte einige Filme im Angebot um die Reise kurzweilig zu gestalten. Gefühlt habe ich den Service bei Emirates und Thai in besserer Erinnerung, aber das ist ja auch schon wieder einige Jahre her und verglichen mit der Servicewüste Lufthansa war das alles Gold!
Der Flughafen Doha sieht von außen gar nicht so riesig aus, ist es aber, mit riesigen Skulpturen, endlosen Shoppingmalls mit allem was teuer ist und ziemlich langen Wegen. Um 1:50h geht es weiter, dann noch mal einige Stunden und wir sind am ersten Stopp angekommen.
15.08.2023 – Tag 76 – Flug von Doha nach Hongkong und ein abendlicher Spaziergang
Nachts erlaubt sich die Qatar Airways keine Verspätung, pünktlich 1h vor Abflug beginnt das Boarding, zunächst sieht es so aus als gäbe es einen entspannten Flug, aber die Boing 777 ist rappelvoll. Außerdem ist die 777 extrem unbequem, weil der Durchmesser des Flugzeugs für die 10 Sitze in einer Reihe etwas knapp ist.
Das waren harte knapp 8h nach Hongkong, ich durfte in der Mitte sitzen, rechts von mir eine Polin und links von mir Eva. Wieder bringt mich das Bordentertainment über die Zeit beim Landeanflug auf Hongkong gibt es einige fantastische Aussichten auf die Stadt. Im Gegensatz zu Deutschland geht der Zoll ganz fix und um 17:00h sitzen wir im Auto zu unserem Hotel. Eva hat das Glouchester Luk Kwok ausgesucht, schönes Stadthotel mit zentraler Lage. Nachdem wir uns frisch gemacht haben erkunden wir die umliegenden Straßen und laufen Richtung Convention Center. Dort werden wir um20:00h von einer 10 minütigen Licht und Musik Show überrascht. Die Musik kommt vom Convention Center und verschiedene Hochhäuser haben Ihre Lichtwerbung mit der Musik synchronisiert und so ist die gesamte Skyline in die Vorstellung integriert. Das war ein erstes Highlight in Honkong, das darauf folgende Abendessen war es für mich nicht. Nun ist es 21:49h, nach rund 20h Reise bin ich total KO, wird Zeit ins Bett zu gehen.
16.08.2023 – Tag 77 – Hongkong
Zunächst mal haben wir trotz Zeitumstellung gut geschlafen, um 9:00h bin ich wach geworden, wir hatten das Zimmer ordentlich verdunkelt und es fühlte sich mit 6h Zeitunterschied einfach nicht nach aufstehen an, aber ich hab die Kurve bekommen.
Das Frühstück war asiatisch wie erwartet, mit gebratenem Reis und gebratenen Nudeln, davon haben wir uns gleich mal den Bauch vollgeschlagen um fit für den Tag zu sein. Nachdem wir den Tag geplant hatten ging es erst mal in den Victoria Park, das ist mehr eine Anreihung von Sportstätten, mit Schwimmbad, Fußballplätzen, Tennisplätzen etc. Der eigentliche Park ist aber auch ganz nett. Da wir uns die 24h Touristenkarte für die Metro gekauft haben können wir nach Lust und Laune fahren und daher geht es gleich mal weiter zur „The Peak Tram“ statt von der Metro zur Talstation zu laufen will ich unbedingt mit dem Bus fahren, was uns mehr Zeit kostet als zu laufen. Erst stehen wir auf der falschen Straßenseite, dann müssen wir im Bus noch eine Karte Kaufen, geht aber nur einmal mit der Kreditkarte, Bargeld können die nicht zurück geben – bis uns eine Frau im Bus die Fahrt schenkt, das war ihre gute Tat für heute. Die Fahrt mit der Tram auf den Victoria Peak ist dann wirklich abenteuerlich, das geht ziemlich steil bergauf und um es vorweg zu nehmen die Fahrt runter geht um einiges zügiger, wir haben die dann rückwärts gemacht, das hatte schon ein wenig von Phantasialand.
Auf dem Peak haben wir den Circle Walk gemacht, ca. 3,5km, das war super mit phantastischen Aussichten auf die See und die Stadt.
Nach dem Spaziergang müssen wir uns erst mal ein wenig stärken und wir fallen bei McDonalds ein, die echt chinesischen Restaurants sind uns zu experimentell und wir brauchen nur schnell was zu trinken und eine kleine Stärkung.
Die Verlorene Zeit bei der Anreise mit dem Bus und der McDonalds führten dann dazu, dass wir es nicht mehr rechtzeitig bis Kowloon zu unserer Walkingtour schaffen. Einen Teil davon müssen wir dann selbst erkunden, die Flower Street, die Goldfish Street und dann noch einen Street Market mit allem was man für das Leben so braucht, Obst, Gemüse, Klamotten, Elektronik incl. der allgegenwärtigen Miniventilatoren. Auch wir kaufen ein, nämlich eine Powerbank um unseren Hotspot für den wir gestern für 5 EUR eine Simkarte gekauft haben über den ganzen Tag mit Energie zu versorgen. Unser eigener Energielevel neigte sich auch dem Ende zu, so dass wir Beschließen zurück zum Hotel zu fahren und dort, gleich gegenüber im Bridge-Pub unser Abendessen einzunehmen. Dort hatte sich ein Teil der englischen und australischen Community versammelt um das Frauen Fußball-WM Halbfinale zwischen den beiden Ländern zu verfolgen, England hat gewonnen und uns hat es geschmeckt.
17.08.2023 – Tag 78 – Hongkong
Letzte Nacht hab ich so richtig schlecht geschlafen, da hat der Jetlag zugeschlagen, dagegen lag Eva leise atmend neben mir und hat perfekt geruht. Für heute stand die Honkong Island Walking Tour auf dem Programm. Mit Frühstücken, Metro fahren und noch ein wenig laufen haben wir es diesmal zum Treffpunkt geschafft. Unser Guide ist Kristina, eine Chinesin die Anfang der neunziger nach Hongkong gekommen ist. Sie erzählt viel über sich um uns das Leben der Menschen in Hongkong näher zu bringen. Sie lebt auf einer Insel, und fährt 25min mit der Fähre nach HK-Island. Ihre Wohnung hat 50qm was normaler Durchschnitt ist, kein deutscher Standard wenn man Mitte vierzig ist, auf die ich sie geschätzt habe.
Die Tour startet auf dem Centralmarket, einem Hochhaus in dem vor allem viele kleine Fressbuden sind, es sieht so aus als wären die ganzen Streetfoodverkäufer in den Foodmarket gezogen. Sie zeigt uns Mooncakes und verschiedene andere Sachen. Da es noch ziemlich früh am Tag ist auf dem Market entsprechend wenig los.
Nach dem Market geht es auf die 800m lange Rolltreppe, die natürlich aus einzelnen Rolltreppenstücken besteht, zum Tai Kwun Heritage Center. Ein historischer Komplex bestehend aus dem Victoria Gefängnis, dem Gericht und der Polizei, also alle drei Gewalten an einem Standort. Die Gefängniszellen waren beeindruckend klein und darin haben die mit mehreren gehaust. Der nächste Halt war ein Stück weiter die Polizistenunterkunft, dort hatte ein Polizist mit seiner Familie 30qm zum Leben, gekocht wurde auf dem Korridor, nicht sehr komfortabel. Heute ist das Gebäude ein Kulturzentrum. Nicht verpassen darf man, wenn man Hongkong besucht, den Man Mo Tempel, einer der ältesten Tempel in Hongkong. Da war ganz schön dicke Luft drin, da die Besucher bündelweise die Räucherstäbchen entzünden und hunderte Kerzen brennen. Heute war es eh schon extrem warm und stickig, da bin ich schnell wieder raus, denn kapiert habe ich die Zeremonie die Kristina vorgeführt hat nicht. Den Abschluß bildete die Catstreet, die fanden wir beide aber nicht ganz so toll wonach wir beschlossen mit der Tram zurück ins Hotel zu fahren, das war eine wilde Fahrt, somit durfte Arthur nicht fehlen. Die Tram sollte man auf jeden Fall mal fahren. Als Nachmittagsprogramm sind wir mit der Star-Ferry nach Kowloon rüber, die Schätzchen sind teilweise über 60 Jahre alt, kutschieren aber täglich noch 70.000 Menschen über die Gewässer rund um Hongkong.
Auf der Kwoloon Seite gibt es eine schöne Promenade die viel Zuspruch bei der Bevölkerung und Besuchern findet. Hier stehen die Chinesen und andere asiatische Besucher fein rausgeputzt und machen Bilder vor der Skyline. Im Foodmarket vom K11 Gebäude machen wir unseren Essenstopp um dann noch auf der Templestreet den Nachtmarkt zu besuchen. Den Straßenmarkt gestern in Mong Kok fanden wir beide besser und interessanter. Somit ist dieser Pflichtprogrammpunkt für einen Hongkong Besuch schnell erledigt und wir gehen in der Rooftop Bar vom Alto Restaurant ein Bier trinken. Dort oben weht ein wenig Wind und somit lässt es sich aushalten nach dem anstrengenden Wetter heute. Der Blick auf Kowloon ist überragend aus der 32. Etage.
18.08.2023 – Tag 79 – Stanley und Hongkong
Heute hat der Tag mit Regen angefangen und das Wetter war ziemlich trübe. Zunächst mal haben wir in dem asiatisch karg gehaltenen Frühstücksraum unsere morgendlichen Nudeln gegessen. So gestärkt waren wir bereit für die ca. 30 minütige Busfahrt mit der Linie 260 nach Stanley, auf der anderen Seite von Hongkong Island.
Auch dort regnet es. Der berühmte Stanley Market ist komplett leer und einer der Ladenbesitzer erzählt uns, dass nicht viel los ist, die Touristen fehlen. Was macht man wenn es regnet, man setzt sich ins Café, aber davon gibt es hier nicht so viele. Ich war schon so weit in den Starbucks abzubiegen, dann haben wir doch noch die Kurve in einen lokalen Laden bekommen der uns einen leckeren Kaffee gemacht hat. Nachdem wir bereits bei McD waren muss es nicht auch noch Starbucks sein. Der Café Besitzer freut sich uns zu sehen und erzählt uns dass die Touristen aus dem Westen fehlen, er meinte dass es nach drei Jahren Pandemie noch ein Jahr braucht bis sich die Situation wieder normalisiert.
Als es aufklart schauen wir uns noch den Strand an, nicht sonderlich groß und natürlich heute auch nicht sonderlich besucht. Da wir die Schwimmsachen mitgenommen haben, es uns wirklich warm ist springen wir in das erstaunlich frische Wasser. Im Vergleich zu unseren Erfahrungen aus Griechenland war das eiskalt.
Nachdem Stanley ein wenig ins Wasser gefallen ist wollen wir noch mal nach Kowloon, um essen zu gehen und um uns bei mittlerweile etwas klarerem Wetter noch einmal die HK-Island Skyline anzuschauen. Das Essen ist noch erwähnenswert, ich hab mir als Getränk einen Durian-Smoothy bestellt, also von der Stinkfrucht, das musste einfach mal probiert werden und war gar nicht so lecker.
Auf der Kowloon Seite gibt es auch die Musik- und Lichtschow um 20:00h und von hier aus sah man noch mehr davon, allerdings drängelten sich auch erheblich mehr Besucher auf der Promenade, trotzdem bin ich froh, dass wir uns das noch mal angeschaut haben.
Für die Rückfahrt mit der Fähre kaufen wir uns wieder ein Token, das sind Plastikchips die man dann in die Einlasskontrolle wirft, wie beim Autoscooter, manches funktioniert auch ganz simple.
19.08.2023 – Tag 80 – Japan ist anders
Heute mussten wir von Hongkong Abschied nehmen, um 6:00h ging der Wecker damit wir um 7:00h ein Taxi zum Flughafen nehmen konnten. Der Transfer zum Flughafen ging ruckzuck, nach 30min waren wir da, auf den Straßen war nichts los.
Dann ist uns erst mal aufgefallen wie groß der Flughafen ist. Grenzkontrolle und Security ging ganz fix. Dabei wurde das Ticket mit einem Bild vom Gesicht verknüpft, so dass man beim Boarding das Ticket nicht mehr zeigen musste, ist in Deutschland sicher wegen Datenschutz nicht erlaubt, aber trotzdem eine coole Technologie. Leider hatte der Flieger 1h Verspätung und wie es aussah hat Hongkong Airlines eins seiner ältesten Schätzchen von der Parkposition geholt, die Lackierung war wirklich am Ende, Entertainment lief nicht und die Innenausstattung hatte auch schon mal bessere Zeiten erlebt. Dafür war es nicht so eng, dann musste der Pilot bei der Landung auch noch durchstarten weil in Fukuoka ein paar ungünstige Winde wehten. Offensichtlich hat es dann aber doch geklappt.
Die Einreisefomalitäten gingen auch ziemlich fix und dann konnten wir auch schon mit Bus und Metro Richtung Innenstadt fahren. Der Busfahrer auf dem Flughafen hatte eine wirklich interessante Betonung, immer wenn er eine Durchsage gemacht hat, das waren relativ viele auf dem kurzen Stück, konnte man den Eindruck haben er befindet sich im Zustand maximaler Erregung, Eva meinte er schnurrt wie ein Kätzchen. Der Flughafen liegt mitten in der Stadt und es waren lediglich 2 Haltestellen bis zum Hauptbahnhof von wo aus wir in ein paar Minuten im Hotel waren. Mit unserem Zimmer haben wir Glück gehabt, wir haben ein Eckzimmer erwischt was daher etwas grösser als normal ist, somit haben wir Platz unsere Koffer abzustellen. Das Bad ist aber eine Sache für sich, zunächst mal die Tür, die wie eine Kühlhaustür aussieht, dann die Toilette mit einem seitlichen Bedienpult, mein erster Gedanke war, daß man damit auch den A330 der und hergebracht hat steuern kann. Die Basis Bedienfunktion ist ganz einfach über einen Hebel an der Wand zu erreichen, das A330 Bedienpult hab ich noch nicht zum Leben erwecken können.
Was tun mit dem angebrochenen Abend, die Idee war zum Fukuoka Tower raus zu fahren und dort die Beleuchtung anzuschauen. Da es aber schon 19:30h ist, die Fahrt hin alleine ca. 30min dauert und wir beim besten Willen kein Busticket auftreiben können lassen wir den Plan fallen und schließen uns dem Hakata Sommerfestival auf dem Bahnhofsvorplatz an. Das war irgendwie verwirren aber auch wieder normal. Es gab Bier und andere Alkoholika, diverse Essensstände von denen wir ohne groß zu Überlegen probiert haben. Für den Schweinezungenspieß oder den Hühnerhautspiess waren wir noch nicht bereit, aber vor Octupusbällchen, Gyoza, Nudeln und Edame hatten wir keine Angst und haben diese mit Bier runter gespült.
Derweil ging die Party ab, es gab eine Bühne in der Mitte die von einer riesigen Trommel dominiert war. Der Moderator hat die einzelnen aktuellen Japanischen Schlager jeweils akustisch untermalt und einer der Tänzer hat dazu die Trommel bedient. Der Rest der Truppe hat vorgetanzt und die Menge hat die Choreografie nachgetanzt, die Japaner sind richtig steil gegangen. Dazu Zeltgarnituren rund um die Bühne und eine spitzen Stimmung. Hatte was von Oktoberfest, nur im Sommer und im Kimono, war super.
20.08.2023 – Tag 81 – Fukuota
Die japanischen Eigenartigkeiten gehen weiter. Beim Frühstück gab es erst mal nur japanisches Frühstück, d.h. Misosuppe, eingelegtes Gemüse, ungewürzten Reis und gebackenen Fisch, Das wird uns die kommenden zwei Wochen hier erwarten. Außerdem muss man sich an die Zeiten halten, es gab bis 10:00h Frühstück, bei uns in Europa heißt das wenn man um 5 vor 10 kommt kann man noch bis 11 sitzen bleiben. Hier hieß es: We are closed!
Dann sind wir erst mal auf eigene Faust losgezogen, haben uns das Sennen-no-Mon Gate angesehen das in den historischen Teil von Hakata führt, der allerdings ziemlich klein ist. Da gab es einen Tempel, dessen Namen ich aber nur in japanischen Schriftzeichen gefunden habe, erwähnenswert dort ist das Denkmal zu ehren der Udon-Nudel. Der zweite war der Jotenji Tempel. Da es heute Mittag extrem heiß war sind wir dann mit der Metro zur Fuku-Haku Deai Brücke gefahren, die war nicht so spektakulär, ist aber wohl abends ein beliebter Treffpunkt. Entlang des Flusses sind wir dann weitergelaufen an zwei Streetfood Plätzen vorbei und schließlich im Canal City Hakata Einkaufscentrum anzukommen, interessant war dort die Kinderbelustigung in einem Mini Planschpark für Kinder. Das Personal stand an Profi Wasserpistolen auf Stativen und hat die Splashzone kontinuierlich bewässert, für die Erwachsenen gab es nebenan einen beeindruckenden Springbrunnen oder Wasserspiel mit ca. 10m hohen Fontänen. Dann reichte es uns aber auch und wir sind zurück ins Hotel. Noch schnell im Familie Mart Wasser geholt und dabei einen wirklich beeindruckenden Verkäufer gesehen. Mit seiner Maske und Friese hat er wirklich sein ganzes Gesicht verdeckt.
Um 16:30h haben wir dann Ricky unseren Guide getroffen der uns in den Ohori Park geführt hat und uns dann an den Streetfood Ständen wo wir morgens waren abgesetzt hat um den Rest der Reisegruppe am Flughafen abzuholen. Wir haben ja mittlerweile Erfahrung mit diesen Ständen und wussten uns zu ernähren.
Jetzt haben wir den Pass für den öffentlichen Verkehr in ganz Japan, ist das nicht genial, alles, vom Bus bis zum Shinkansen, ist enthalten, in Fukuota hat die Karte schon mal funktioniert.
Am Bahnhof haben wir noch den Süssigkeitensupermarkt durchstöbert, hier und da probiert und 4 Marshmellows mit Zitronenfüllung gekauft, natürlich wussten wir nicht was wir bekommen als wir die Dinger gekauft haben. Zum Abschuss des Tages musste ich Eva im Family Mart noch den Verkäufer zeigen, das war ein spannender Tag.
21.08.2023 – Tag 82 Mit dem Shinkansen von Fukuota nach Hiroshima
Heute geht die Rundreise los, nachdem der Rest der Gruppe gestern um 9:00h, am Ende von Tag zwei, im Hotel angekommen ist. Daher klingelte heute der Wecker um 7:00h, das Frühstück war wieder strikt japanisch, aber man gewöhnt sich daran. Um 9:00h ging es dann mit der Tour durch Fukuota los, Wir besuchten noch den Tochoji Tempel und den Kushida Schrein, beide neu für uns die wir schon gut in Fukuota unterwegs waren.
Es ist wieder belastend warm und Ricky will nicht riskieren damit wir den Shinkansen nicht bekommen. Also zurück ins Hotel, schnell noch Getränke gekauft, mit dem Gepäck zum Bahnhof gelaufen und dort Verpflegung fürs Lunch in Form einer Bentobox oder wonach sonst einem gelüstete.
Dann noch die Erkenntnis, dass der Shinkansen nicht Teil der Netzkarte ist die wir bekommen haben, daher gab es noch eine Fahrkarte. Auf dem Bahnsteig herrschen strenge Regeln man muss zurück treten bei Einfahrt des Zuges, kann sich aber im Gegensatz zu Deutschland vor der Tür aufstellen und der Zug hält auch so dass die Tür dort ist wo es auf dem Bahnsteig angezeichnet ist, genial.
Eine Stunde Fahrt ist es bis Hiroshima. Mit dem Taxi geht es bis ins Hotel und dann gleich los mit der Besichtigung vom Freedom Park mit dem ewigen Feuer, dem Denkmal an die Kinder die umgekommen sind und dem A-Dome, der ehemaligen Handelskammer von Hiroshima. Bilder die weltbekannt sind aber Bedrückend wirken, insbesondere wenn man sich klar macht welche verheerende Wirkung die Bombe hatte.
Auch die Ausstellung ist gut gemacht, aber leider total überlaufen, sie gibt der Katastrophe aber Namen, Gesichter und verdeutlicht das Ausmaß der Zerstörung die von ca. 4x4x4 cm spaltbarem Material ausgingen. Zum Abendessen sind wir heute in ein Restaurant, es gab typische Pfannkuchen mit Füllung, teilweise mit Nudeln, dazu noch Rührei, Tofu, Pressfisch und Bier!
22.08.2023 – Tag 83 – Ausflug von Hiroshima zur Insel Miyajima
Heute stand ein Ausflug zu einer der Top Attraktionen von Japan an, der Besuch von Miyajima mit dem Itsukushima Schrein. Aber statt mit Zug und der gewöhnliche Fähre dort hin zu fahren nehmen wir die Personenfähre vom Peace Park aus, die nur 10 min vom Hotel entfernt ablegt. Nach ca. 40 min Fahrt sind wir bereits da und laufen in ca. 10min zum Itsukushima Schrein. Das Rote Gate ist nicht zu übersehen und die Schlange für ein Selfie davor ist beeindruckend. Der Rest form Schrein ist wie andere Schreine auch aber natürlich entsprechend stark besucht. Im Anschluß gehen wir hoch auf den Berg Misen mit 535m, eigentlich könnte das eine schöne Wanderung sein, bei den Temperaturen die wir hatten war die Seilbahn die bessere Alternative, zumal noch 100 Höhenmeter gelaufen werden mussten die doch sehr schweißtreibend waren. Dafür eine unbeschreibliche Aussicht über das Meer und auf Hiroshima und weitere schöne Tempel bzw. Schreine auf dem Weg. Nach einem leichten Lunch ging auch schon um 16:25h die Fähre zurück nach Hiroshima. Nach einem kurzen Besuch in einem Japanischen 1 EUR Laden und kurzem Aufenthalt im Hotel war dann auch schon Zeit fürs Abendessen, es gab Sushi, auch wenn Ricky dadurch sehr mit dem Budget zu kämpfen hatte. Jetzt müssen wir unser Gepäck auf den Bedarf für 3 Übernachtungen reduzieren da alles nach Kyoto vorgeschickt wird. Also noch ein wenig puzzeln und dann die Koffer runter bringen wo sie auch Morgen wenn wir das Hotel verlassen mit Sicherheit noch stehen werden.
23.08.2023 – Tag 84 – Mit dem Shinkansen nach Nara und dann weiter zum Homestay nach Okawara
Die Koffer waren heute Morgen natürlich noch da. So konnten wir nochmals was darin verstauen. Dann haben wir bei der der Abreise einen Konflikt mit Ricky provoziert indem wir aufgrund des strömenden Regens mit dem Taxi zum Bahnhof gefahren sind, statt wie die andere Hälfte der Gruppe mit dem Bus. Jedenfalls waren wir noch absolut rechtzeitig da um den Shinkansen zu erreichen. Über Osaka und Kyoto ging es dann nach Nara.
Nara ist bekannt für den größten aus Holz gebauten Tempel der Welt und seine Sikahirsche die überall in der Stadt ihre Hinterlassenschaften fallen lassen, dementsprechend riecht es dort auch. Der Todai-Ji Tempel ist riesig und im inneren befindet sich ein 18m hoher sitzender Buddha. Leider ist es heute bewölkt und das Licht nicht besonders toll, nach der Besichtigung fängt es auch noch an zu regnen und wir streifen noch drei Stunden durch die Stadt und besuchen unter anderem noch den japanischen Garten, im Regen. Leider war auch der von Ricky versendete Standort für die Handwerkskunst-Läden nicht richtig, so dass wir plötzlich mitten im nirgendwo standen, zum Glück mussten wir nicht zurück laufen und konnten gleich in den Bus steigen. Vom Bahnhof aus war es dann nur ein Katzensprung zu den Handwerkerläden zu denen Ricky und noch geführt hat. Außerdem müssen wir noch das Motchi am traditionellen Laden probieren und es gibt sogar noch Kuchen!
Dann ging es noch mal mit dem Zug weiter aufs Land, nach Okawara, vorbei an Reisfeldern, dort wurden wir bereits von unseren Hosts empfangen. Wir bleiben bei Linda, sie fährt uns mit Ihrem K-Car noch 15 min durch eine wunderschöne Landschaft mit Teeplantagen bis wir bei Ihr zu Hause sind. Das Haus ist ein ehemaliger Tempel den Sie mit Ihrem Vater zum Wohnhaus umgebaut hat. Zum Abendessen gibt es eine spezielle Art von Sushi mit frittiertem Tofu und einem Gemüsesalat aus Kürbis und Aubergine. Alles sehr lecker! Wir können uns mit Linda ein wenig auf Englisch verständigen und tauschen uns aus, was wir beruflich machen. Sie hat neben dem Übernachtungsgeschäft noch weitere Jobs, unter anderem bäckt Sie auf dem Farmersmarket Octupusbällchen wie wir sie in Fukuoka gegessen haben. Dabei haben wir auf der Reismatte gesessen an einem Couchtisch, wie man das hier traditionell macht, jetzt bin ich froh, wenn ich bald meine Glieder ausstrecken kann.
24.08.2023 – Tag 85 – Vom Homestay in Okawara auf den Klosterberg Koyasan
Wir sind um 7:00h aufgestanden, weil für 7:30h hatte sich Linda in ihrem Haus angemeldet. Die Nacht auf dem Futon war hart, gut, dass ich das nicht jede Nacht habe. Erst mal ging es ans Frühstück machen, Aus dem Reis von gestern formen wir Reisbällchen die zum einen mit dem Kombu und Bonitoflocken von der Misosuppe gefüllt werden, zum anderen gibt es eine Misosuppe. Eigentlich ganz simpel, Dashi kochen, das ist Kombu und Bonitoflocken. Dann Zwiebeln und Kartoffeln rein und zum Schluss noch zwei große Esslöffel Misopaste. Das war ein leckeres Frühstück. Eva darf noch einen Kimono anprobieren und dann brechen wir auf zu Wassermelonenpicknick am Fluss mit Besichtigung eines Schreins im Ort. Beim Picknick machen wir Watermelon-Crash, Eva muss mit verbundenen Augen die Melone mit einem Bambusstab zerteilen. Zum Schluss fährt sie uns mit ihrem K-Car zum Farmersmarket wo es allerlei aus der Region zu kaufen gibt. Der Aufenthalt bei Linda war schön, ein guter Einblick in das Leben auf dem Lande. Auch wenn ich glaube, dass nicht alle so einfach wie Linda leben war es eine tolle Erfahrung.
Dann fängt auch schon die Odysee nach Koyasan an. Drei Züge, als letzten den Koya Express, der eine herrliche 70er oder 80er Jahre Anmutung hat. Mit der Cablecar geht es weiter von ungefähr 500m auf über 800m hoch und zum Schluss noch mal mit dem Bus bis zu der Klosteranlage wo über 120 Klöster und Tempel sind.
Unsere Unterkunft ist der Kodai-in Tempel der wirklich schön und sauber ist. Hinten raus aus dem Fenster schauen wir auf einen kleinen japanischen Garten. Der Hof ist ebenfalls sehr schön hergerichtet. Gleich geht es ins Gemeinschaftsbad, Eva ist bereits sauber und dann gibt es Abendessen.
25.08.2023 – Tag 86 – Besichtigung Koyasan und die Bimmelbahntour nach Kyoto
Heute mussten wir früh raus, um 6:30h war Andacht im Tempel unserer Herberge und wir dachten uns wir schauen uns das mal an. Leider war nicht viel zu sehen, den Tempel konnten wir sehen aber keinen der Mönche, der Obermönch oder Priester hatte sich für das Gebet in einer Ecke im Tempel versteckt während wir wie die Schulkinder im Vorraum mit Blick auf den Tempel saßen, ohne jegliche Interaktion. Dann ging das Gebrumme und Gesinge los, immer wieder mal wurde der Gong geschlagen und die Becken gegeneinander geschlagen dass man das Gefühl hatte die Töpfe im Schrank fallen herunter. Pünktlich Punkt 7 war die Sache vorbei und ein sichtlich atemloser Priester stand uns für Fragen und Erläuterungen zu seinem Tempel zur Verfügung. Im Anschluss lief er wieder in T-Shirt und Jogginghose durch den Tempel und hat uns z.B. gezeigt wie wir zum Garten des Klosters kommen.
Das Frühstück war ähnlich schön zubereitet wie das Abendessen gestern und damit waren wir bereit für die Besichtigung des Okunoin Friedhofes. Ein wirkliches Highlight mit seinen Moosbewachsenen Grabsteinen und Laternen und dem durch die Zypressen einfallenden Licht. Der am Ende des Weges gelegene Tempel war eigentlich nur eine große Ausgabe des Tempels vom Morgen, außer dass ein Mönch mit einem beachtlichen Feuer dort saß und Hölzer mit den Wünschen der Pilger, begleitet von einem Gebet, verbrannt hat.
Zweiter Programmpunkt war die Besichtigung der Danjo Garan Pagode, die zwar nicht so alt, dafür mit ihrem roten Anstich sehr schön anzusehen war. Innen war nur ein sitzender Buddha, ähnlich wie in Nara. Da danach noch Zeit war sind wir mit einem Picknick vom Familymart zum Daimon Gate. Dann ging um 13:00h die Odyssee nach Kyoto los. Mit dem Bus zur Bergstation vom Cablecar, dort herunter. Weiter mit dem Bummelzug bis Hashimoto. Von dort weiter mit dem nächsten Bummelzug bis kurz vor Osaka. Rein in die Metro und wieder weiter und final mit dem Limited Express Zug nach Kyoto. Als Belohnung zum Schluss, weil alles so gut geklappt hat durch den Regen zum Hotel.
Laut Programm ist Kyoto eine gute Gelegenheit Wäsche zu waschen, nur gibt es im Hotel nicht wie in den beiden anderen einen Münzwaschautomaten. Also bin ich vollgepackt los bis zum Waschsalon. Der war aber ohne Service und wir mussten zum Abendessen, also unverrichteter Dinge wieder zurück.
Dafür hatten wir ein leckeres Abendessen, es gab Shabu Shabu, in Brühe gegartes Fleisch mit verschiedenen Beilagen, das war echt lecker, mal abgesehen von dem Konzept vom Restaurant.
Ricky war heute echt durch und hat sich, nachdem er uns den Weg in Kyotoer Ausgehviertel gezeigt hat verabschiedet. Wir sind dann noch mit Sandra, Uwe und Sabine in eine Touristenkneipe und haben ein paar Getränke zu uns genommen. Dabei noch mit zwei Kanadiern aus Toronto geplaudert die Tokyo, Osaka und jetzt Kyoto besuchen. Die beiden schienen Kollegen zu sein er im Rollstuhl und super witzig, sie seit Generationen Kanadierin. War ein lustiger Abend.
26.08.2023 – Tag 87 – Arashiyama und Kyoto
Heute erkunden wir Kyoto und die umliegenden Sehenswürdigkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und das war ein höchst ereignisreicher und schöner Tag. Erst mal ging es zum goldenen Tempel Kinkaku-ji ein wunderschön vergoldeter Tempel mit einer tollen Gartenanlage mit großem Teich. Das war ein wirklich spitzen Auftakt, auch wenn wir keine Zeit hatten das Ganze in Ruhe auf uns wirken zu lassen. Von dort sind wir zu Fuß in ein Sushi Schnellrestaurant gegangen, das war laut und es gab viel Sushi für kleines Geld. Alles wurde über ein Tablet bestellt und wenn unsere Bestellung auf dem Karussell ankam hat es gebimmelt, wie bei den anderen Gästen auch, also war das ein riesen Getöse, zusätzlich zu den üblichen Jingels die hier in Japan überall zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit ertönen.
Nach dem frühen Essen, wir waren bereits um kurz nach elf dort, ging es weiter in den Bambuswald nach Arshiyama, das scheint auch für die Kyotoer ein beliebtes Ausflugsziel zu sein, zumal heute Samstag ist. Wir sehen viele Locals die sich mit Kimono aufgebrezelt haben, durch den Bambuswald flanieren und die obligatorischen Selfies machen. Der Spaziergang durch den Wald dauert nicht lange und am Ende stehen wir an der Bahnstation für den romantischen Panoramazug am Fluss entlang, den wollen wir nehmen, da es aber erst Tickets für die 15:05h Tour gibt, beschließen wir uns den Okochi Sanso Garten währenddessen anzusehen. Der Garten oder Park wurde für einen jap. Schauspieler angelegt und bietet einen schönen Blick über Kyoto, ist eine sehr schöne Anlage und ein Pröbchen Matcha Tee gab es auch noch. Nun zur Romantic Panorama Tour am Fluss entlang, das war der Rede nicht wert.
Auf dem Weg zurück zum eigentlichen Bahnhof Arashiyama gibt es noch ein Eis, bummeln ein wenig durch die Läden und bewundern die jungen Rikschaläufer die ganz schön schwitzen müssen, dafür aber Körper wie aus Stein gemeißelt haben.
Zurück in der Innenstadt zeigt Ricky uns noch seinen Lieblings-Matchaladen, wo ich natürlich noch mal ein Matchaeis probieren muss. Der Spaziergang durch das Geisha-Viertel behagt ihm überhaupt nicht, dort sind nur extrem exklusive Restaurants bzw. Clubs, zu denen man nur per Empfehlung Zugang erhält, seiner Meinung nach haben Touristen dort nichts zu suchen. Eine Geisha haben wir dort auch nicht gesehen. Zum Schluss gab es in der Dämmerung noch ein absolutes Highlight, den Yasaka Schrein mit seinen Lampions die in der Dämmerung beleuchtet sind. Das war eine ganz besondere Stimmung, von der wir noch etwas hätten mitnehmen können aber aufgrund unseres Waschabends nicht können.
Jetzt sitzen wir hier im Waschsalon, haben keine Ahnung welches Waschprogramm wir unsere Klamotten ausgesetzt haben und ob die Sachen nach 10 min im Trockner wirklich trocken sind ist die 10.000 Euro Frage, ansonsten müssen wir noch mal nachlegen. Wenn die Klamotten sauber und trocken werden war es dann ein rundum schöner und erfolgreicher Tag.
27.08.2023 – Tag 88 – Kyoto
Heute ging es zu einer christlichen Zeit los, Start zu unserem Sushikurs war erst um 9:15. Der Kurs selbst war nur 2 Straßen weiter in einem kleinen Studio und wurde von zwei japanischen Damen geleitet. Wir haben zunächst Dashi gekocht, dann japanisches Rührei mit Dashi gemacht. Weiter noch Teryaki Chicken. Dann mussten wir den Reis würzen und schließlich zu einer dicken Makirolle zusammenbauen. Zum Schluss haben wir noch eine Sushitüte gebaut, das Ergebnis weggeputzt und schon war der Kurs vorbei.
Natürlich stand heute auch noch Besichtigung auf dem Programm, der Ninomaru-Goten Palast. Ganz ehrlich, der hat uns nicht vom Hocker gehauen. Man lief endlos durch den Palast und konnte die Repliken der Wandgemälde betrachten die mir nicht sonderlich imponiert haben. Danach fing unsere Freizeit an und wir sind mit dem Bus los, wie das geht haben wir von Ricky gelernt, einfach mit Google-Maps planen, eigentlich kann ich auch den Guide für so eine Tour machen. Der Bus fuhr uns zum Kare-san-sui Garten, das ist der bekannte Stein Betrachtungsgarten, der in keinem Bildband von Japan fehlen darf. Ich hatte befürchtet der Garten wäre total überlaufen, war er aber nicht, vielleicht ist das auch mehr was für Hardcore Enthusiasten, ich jedenfalls fand es sehr schön.
Mittlerweile habe ich mir Gedanken gemacht welches Souvenir ich mir aus Japan mitbringe, dabei habe ich mich für einen Asics Schuh entschieden, die gibt es zwar auch in Deutschland, aber wäre ein schönes Mitbringsel. Leider gibt es die in der Stadt nicht zu kaufen, eine riesen Stadt wie Kyoto und kein Laden hat eine große Auswahl an Asics Schuhen. Alternativ gehen wir in den Daiso 1EUR Laden wo wir Stäbchen und Reislöffel kaufen.
Zum Abendessen haben wir uns von Ricky einen Tisch in einem Restaurant für ein Kaiseki reservieren lassen. Die Erwartungen sind sehr hoch, das Essen war auch lecker, aber der Service war verwirrend, leeres Geschirr wurde nicht abgeräumt, der nächste Gang wurde aufgetischt, ohne dass alle am Tisch fertig waren. Der jap. Garten Takase-gawa Nijo-en der zum Restaurant gehört war wirklich wunderschön, da müssen wir wohl noch einmal bei Tagelicht hin, mitten durch den Garten schlängelte sich ein Bach und kreierte eine wunderschöne Stimmung. Im Anschluss gab es mit Sabine und Uwe bei einem Abschlussbier in unserer Kneipe noch Gelegenheit das Essen und den Tag zu rekapitulieren.
28.08.2023 – Tag 89 – Kyoto, zum letzten
Ganz vorweg, heute war ein sehr schönter Tag, Lag wohl zum Teil auch daran, dass Eva und ich einiges zu zweit gemacht haben und wir somit unserem eigenen Tempo folgen konnten was dann wirklich Spass gemacht hat.
Los ging es aber erst mal mit der Gruppe mit einem Besuch des Fushimi-Inari Taisha Schreins. Der kommt nicht mit einem Gate aus, was einen Schrein ausmacht sondern hat gleich tausende, man geht also förmlich durch einen Tunnel von Gates und das über eine ziemlich lange Strecke. Das wars auch schon, was den Schrein angeht und was das Gruppenprogramm angeht. Ein Teil der Gruppe geht zur Tee Zeremonie und wir gehen unseren Weg, vorbei an einem Fake-Krabbenfleisch-Grill, der wird gleich mal getestet und danach noch ein Matcha bzw. Fruchteis für Eva mit „Himmi Jimmi“ Geschmack.
Das nächste Ziel ist abermals ein Garten. Nachdem wir gestern den Garten beim Restaurnat bewundert uns herausgefunden haben, dass es einer von drei berühmten Gärten des gleichen Gartenbauers ist, haben wir beschlossen uns noch einen weiteren Murin-an Garten anzusehen. Ohne zeitlichen Stress und in aller Ruhe lassen wir das Gartenbaukunstwerk auf uns wirken, dabei muss man sich bewusst sein, dass jeder Stein im Bachlauf dort hingelegt wurde um ein komplett natürliches Betrachtungsergebnis zu erzielen. Wir genießen die Pause und lauschen dem plätschern des Wassers sicher eine Stunde lang, als Eva sich auf der Terrasse mal kurz hinlegt kommt jedoch gleich die Aufpasserin angelaufen und scheucht sie wieder auf, so ist das halt in Japan, immer Contenance wahren.
Danach waren wir wieder motiviert und wir wollen shoppen, bei der Wegeplanung hab ich zufällig den Nishiki-Market entdeckt, der war durch und durch kulinarisch, insgesamt bestimmt 500m lang auf einer Straße, links und rechts kleine Geschäfte mit wirklich allem was die japanische Küche hergibt. Angefangen habe ich mit einem Sesam Motchi, dann gab es einen Snack am Stiel mit Zwiebel und Garnele, was das ganze zusammengehalten hat weiß ich noch nicht, war aber sehr lecker. Dann kam ein Garnelen Spieß, Reiscracker, Wagyu Spieß, Gyozer mit Schwein und Wagyu und alles an das ich mich nicht mehr erinnern kann. Nach der Stück Straße sind wir erst mal ins Hotel gerollt.
Für den Abend haben wir uns den Kyoto Tower vorgenommen, der ist nur 100m hoch, bietet dadurch aber eine sehr gute Sicht auf die Stadt. Leider fällt es uns schwer einzelne Punkte die wir besichtigt haben auszumachen trotzdem ein schöner Blick über Kyoto und bis nach Osaka.
Trotz der Schlemmerei am Nachmittag gehen wir noch in den Hauptbahnhof, der ist erst mal architektonisch super modern und interessant und dort gibt es die Ramen „Straße“ im Restaurantbereich. Wir haben die Auswahl aus ca. 10 Ramen Restaurants und entscheiden uns ziemlich spontan. Der Laden ist hoch Spannend, wir sitzen mit Sicht auf die Küche und können dem Koch bei der Arbeit zusehen, der war ziemlich beschäftigt. Nebenbei wurden neue Gäste von der kompletten Mannschaft immer lauthals begrüßt, das war etwas verwirrend für uns. Heute dürfen wir den Fame genießen, die wollen uns für Ihre Lang-Nasen-Wand fotografieren, wir lassen es mit uns geschehen und werden wohl demnächst dort an der Wand hängen, als Bild.
Das hat heute richtig Spaß gemacht!
29.08.2023 – Tag 90 Von Kyoto über Magome nach Matsumoto
Heute waren wieder viele Verkehrsmittel auf der Agenda, in Kyoto mit der U-Bahn zum Bahnhof, dann mit dem Shinkansen, Umsteigen um Richtung Magome zu kommen, dort den Bus verpasst und mit dem Taxi gefahren. Nachmittags dann mit dem Bus wieder zum Bahnhof, Zug und noch mal mit dem Privatbus in das Roykan, eine einfache Herberge, die zwar als Premium im Programm steht, aber leider noch nicht mal Duschen auf dem Zimmer hat.
Das eigentliche Programm heute war sehr schön, wir haben eine leichte 8km Wanderung von Magome nach Tsumago auf dem Nakasengo Highway gemacht. Der Nakasengo Highway verband im 17. Jahrhundert die Städte Kyoto und Tokio. Es ging 200m bergauf und dafür insgesamt 400m bergab, trotzdem war es bei 30 Grad kein Selbstläufer. Der Wald war schön, man sollte regelmäßig mit einer Glocke die Bären vertreiben und ein gutes Stück des Weges ging an einem Bach entlang der auch noch zwei kleine Wasserfälle zu bieten hatte. Die beiden Dörfer waren sehr malerisch, die Tour hat sich gelohnt und wir haben ein wenig vom ländlichen Japan gesehen. Am Ende gab es noch ein spezielles Motchi als kleine Stärkung und wir haben uns zusätzlich noch ein gefülltes Brötchen geholt. Ab 15:00h ging dann die Tortour mit Bus, Bahn und noch mal Bus wieder weiter bis wir im Roykan waren.
Auch wenn die Zimmer mal wieder von der einfachsten Sorte sind und wir nach guter japanischer Sitte auf dem Boden schlafen müssen, so war doch das Kaiseki Menü mit Wagyu, Fisch Buchweizennudeln und vielen anderen Komponenten wirklich toll, kein Vergleich zu dem verstörenden Menü was wir in Kyoto bekommen haben. Zum Essen haben wir es noch einmal mit Sake probiert, schmeckt einfach nicht, am ehesten wie ein mit Wasser verdünnter Schnaps, damit müssen wir noch weitere Versuche machen.
30.08.2023 – Tag 91 – Tokyo wir kommen
Nachdem wir gestern noch mal den gesamten öffentlichen Verkehr in Japan ausgekostet haben wurde es heute mal gemütlich mit einem Bus. An das vorzügliche Kaiseki Abendessen gestern schloß sich ein heute noch mal ein super Frühstück mit westlichen und japanischen Komponenten an. Heute war der Start für 8:00h angesetzt, der echt schicke Bus wartete schon auf uns. Der Mann am Bus war nicht der örtliche Bürgermeister der uns mit seinem Anzug, Krawatte und polierten Schuhen willkommen heißen wollte, sondern einfach nur der Busfahrer.
Erst mal geht es zum Schloss Matsumoto im Ort wo wir übernachtet haben. Das Schloss ist eigentlich eine vierstöckige Verteidigungsanlage die sich noch weitestgehend im Originalzustand aus dem 17. Jahrhundert befindet. Von außen sehr beeindruckend, von innen viel Holz und wenig Aussicht weil es ja eine Verteidigungsanlage ist. Aufgefallen sind die hohen Stufen die hinauf führten, teilweise bis zu 40cm. Jetzt sind die Japaner heute schon nicht sonderlich groß, aber wie war das dann vor vierhundert Jahren, die mussten dann ja noch mal auf jede Stufe ein Schemelchen stellen um die Treppen hoch zu kommen. Unter dem Dach war dann auch noch ein kleiner Schrein in Größe eines Nachtkonsölchens.
Heute stand auch der Aussichtspunkt mit Blick auf den Mt. Fuji auf dem Programm, zum Aussichtspunkt sind wir in ca. 20 min hoch gelaufen, der Fuji hat sich aber nicht blicken lassen. Ein lokaler Fotograf der regelmäßig an der Stelle fotografiert meinte dass der Fuji sich nur selten blicken lässt.
Mit einigen Pausen geht es weiter Richtung Tokyo und dabei entdecke ich die eine oder andere Kuriosität, z.B. die Reinigungsdamen auf der öffentlichen Toilette, die vor den Pinkelbecken knien und mit absoluter Hingabe diese von Hand reinigen, von innen sowie von außen. Dann am Eingang der Raststätte, dass Personen mit Tätowierungen keinen Zutritt zu Anlage haben, allerding hatte die Gaststätte einen angeschlossenen Onsen und da sind Tätowierungen verpönt weil dass die japanische Mafia auszeichnet. Im Hotel heute in Tokyo gibt’s Schlafanzüge vom Haus, die lagen schon mal auf dem Bett bereit. Nachdem wir gestern im Roykan die Bademäntel hatten mit denen man sich im Haus bewegen kann frage ich mich nun ob ich Morgen mit dem hauseigenen Schlafanzug zum Frühstück gehen kann.
Nach dem Abendessen hat Ricky noch einen Spaziergang durch Tokyo angeboten der uns zum Tokyo Tower geführt hat. Die Aussicht auf die nächtliche Stadt war beeindruckend. Was für Eva noch viel beeindruckender war, war der 50 Jahre Monchichi Stand. Das wiederum hat Ricky beeindruckt, weil er gar nicht wusste, dass Monchichi in den achtzigern eine große Sache in Deutschland war.
31.08.2021 – Tag 92 – Tokyo
Der Tag fing ganz harmlos an, nämlich erst um 9:00h. Zunächst mal sind wir zum „Rathaus“ der Stadt/Präfektur Tokyo gefahren, dem höchsten frei zugänglichen Aussichtspunkt in Tokyo. Das gab einen perfekten Blick über die Stadt aus der 45. Etage, selbst der Fuji ließ sich heute blicken, leider nur aus der Ferne.
Von dort sind wir durch den größten Bahnhofskomplex von Tokyo gelaufen, Ricky war wieder sichtlich nervös, und bat uns zusammen zu bleiben, er meinte wir werden wohl ca. 20min durch die Unterwelt des Bahnhofs laufen um nach Shinjuku zu kommen, dort gab’s viel Entertainment. Danach ging es nach Kabuki mit der Godzilla Road, ebenfalls viel Entertainment.
Einen Schrein hatten wir heute auch noch auf der Agenda, den Meji Jingu, der dem ersten modernen Kaiser Japans gewidmet ist. Von dort im Galopp durch Harajuku (Schicki Micki Viertel) um dann nach Shibuja zu kommen. Das ganze Programm war im Affenzahn abgespult und ehrlich gesagt kann ich mich an kaum etwas mehr erinnern. In Shibuja sind wir allerding auf das Dach eines der Häuser um den Blick auf die verrückte Kreuzung von Tokio zu bekommen wo zur Rushhour alle Menschen kreuz und quer durcheinander laufen. Da wir in der Mittagszeit da waren war allerding nicht viel los. Trotzdem sind Eva und ich gemeinsam über die Kreuzung und haben in der Mitte eine Pirouette gedreht, war ein schöner Spaß.
Nach dem Mittag konnten wir noch einen Blick auf das Denkmal des Hundes dessen Herrchen auf der Arbeit verstorben war, was der Hund aber nicht wusste und dann noch 10 Jahre immer zum Bahnhof gekommen ist um Herrchen abzuholen.
Da wir uns morgens so sehr beeilt haben und über 10km durch die Stadt gelaufen sind, hatten wir dann nachmittags frei, Eva und ich sind dann in den Onitsuka Store um meine Onitsuka Tiger Mexico 66 zu kaufen. Leider gab’s die „Made in Japan“ Schuhe nicht in meiner Größe, da war ich dann flexibel und hab mir stattdessen zwei Paar der konventionellen Schuhe gekauft, fürs selbe Geld. Danach waren wir erst mal KO.
Der Abend hatte noch ein besonderes Highlight für uns parat. Wir waren im Kyūbey Sushi essen, einem der besten, aber auch teuersten Sushi Läden in Tokyo in dem schon viel Prominenz essen war.
Es gab lediglich 12 Einheiten, die aber alle vor unseren Augen vom Sushi Meister zusammengebaut wurden. Das war so lecker und auch so perfekt gemacht mit wirklich besonderen Zutaten wie Seeigel, roher Garnele die eine Minute vorher noch lebendig war und auf dem Reisbällchen noch zuckte, Babytunfisch, Bonito etc. herrlich.
Leider haben wir uns im Anschluss ein wenig schwer getan einen Laden für einen Absacker zu finden, Der erste wollt 2000Yen für das „Gedeck“ haben, den zweiten haben wir auf 600Yen runter gehandelt. Der Mann war 1983 Meister in der Kategorie Tropical Cocktail, leider hat er sein Können seit dem nicht weiter entwickelt. Egal, um eine Erfahrung reicher und nach den Erlebnissen in Tokyo und dem tollen Abendessen konnte den Tag nichts mehr trüben.
01.09.2023 – Tag 93 – Noch mal Tokyo
Heute hat Ricky sich vorgenommen uns wieder fertig zu machen indem er uns durch die ganze Stadt laufen lässt.
Heute war der östlicheTeil von Tokyo dran. Los ging es auf dem alten Fischmarkt, der Fischmarkt ist ja vor einiger Zeit in neue Hallen umgezogen, so dass an alter Stelle nur noch die umliegende Infrastruktur übriggeblieben ist. Eigentlich ein ähnlicher Fressmarkt wie Nishiki Market in Kyoto. Es lief wie immer, erst mal hin- und durchmarschiert und dann noch 15min um den Markt individuell zu erkunden. Wir haben auch tatsächlich was gekauft und Dashi im Teebeutel mitgenommen.
Weiter ging es zum Tokioter Hauptbahnhof, von der einen Seite ein komplett modernes Gebäude, nachdem wir wieder eine kleine Ewigkeit durch den Bahnhof gelaufen sind konnten wir auf der anderen Seite ein altes Backsteingebäude bewundern.
Von dort wurde weiter marschiert nach Asakusa. Zunächst haben wir uns von der Terrasse der Touristeninformation einen Überblick verschafft. Dann ging es in den Tempel Senso-ji, hier war der Zugangsweg interessant, weil dieser auch von lauter Läden flankiert war wo es alles Mögliche gab, von Devotionalien über Polyester Kimonos bis zu Essen von süß bis deftig. Heute waren viele Leute in klassischer Kleidung, also Kimono, im Tempel und haben Bilder unter dem imposanten Lampion gemacht. Nicht zu vergessen ist der Abstecher in den Moinchhichi Laden, der zwar klein war, aber das passende Souvenir für Eva vorrätig hatte.
Weiter ging es, nach einer kurzen Pause durch das Viertel mit den Haushaltswaren, wo es echte Solinger Messer gibt, als könnten die Japaner das nicht auch. Der Abstecher ist nicht ganz so gut angekommen, außer dem Laden mit dem Plastikessen für die Ausstellungsstücke in den Restaurants.
Dann kamen wir zum Highlight für heute, Akihabara Electric Town. War aber nicht so toll wie gedacht, da es dort nur Mangakram und Spielhöllen gibt. Elektronik und Kameras gab es nicht wirklich, also so gar nicht unser Stadtteil. Damit war der offizielle Teil der Reise beendet und Ricky sehen wir erst Morgen zum Abschiedsessen wieder.
Wir haben uns nach einer Pause im Hotel noch mal auf den Weg zum Fischmarkt gemacht um dort Essen zu gehen. Von dem geschäftigen Treiben vom Morgen war nichts mehr geblieben, einzig einige der Restaurants hatten noch auf. Erst mal haben wir uns einen sehr leckeren Wagyu Spieß geteilt, der schmolz auf der Zunge. Dann gab’s heute noch mal Sushi, lecker aber nicht zu vergleichen mit gestern.
02.09.2023 – Tag 94 – Letzter Tag in Tokyo, auf eigene Faust!
Heute war von der Rundreise kein Programm vorgesehen, also hieß es alleine los ziehen. Den Start machte heute Morgen dann auch gleich der Hama Rikyu Garden, der sah auf dem Stadtplan ganz spannend aus und Uwe und Sabine aus der Gruppe hatten sich den auch schon angesehen. Es ist kein jap. Garten, es ist ganz einfach ein Park, allerdings ist die Sicht mit dem ganzen Grün auf die Hochhäuser ganz nett. Auch die Wasserseite ist nichts umwerfenden, also weiter zum Hinode Pier, wo der Wasserbus ablegt. Wir fahren mit dem Schiff Hotaluna, dem Glühwürmchen. Aber auch die Fahrt bis zum Asakusa Pier ist nicht so aufregend wie vielleicht in anderen Städten. Asakusa kennen wir ja von gestern zu genüge, also soll es weiter gehen nach Shibuya, bzw, erst mal nach zum Onitsuka Tiger Store nach Omotesando, dort hat Eva dann doch noch Ihre Schuhe gekauft. Somit hat sie schon zwei Souvenirs, den Montchhichi und die Mexico 66 Treter.
Da es von Omotesando nicht mehr weit bis Shibuya ist, nehmen wir den knuffigen Hachiko Bus bis zum Shibuya Bahnhof wo auch die verrückte Kreuzung ist. Rauf auf die Terrasse, ein alkoholfreies Getränk gekauft und noch mal die Kreuzung beobachtet. Obwohl Samstag ist, ist nicht viel auf der Kreuzung los, trotzdem entstehen noch ein paar Bilder und ein kleines Video.
Zum Abschluss wollten wir uns noch was Ruhiges gönnen und sind Yanaka gefahren, leider in die falsche Richtung mit der Ringbahn, was etwas länger gedauert hat als geplant. Trotzdem ist es in Yanaka schön, das Ganze hat kleinstädtisches Flair mit kleinen Läden und ruhigen Straßen. Alles dreht sich hier um Katzen, was in Shibuya der Hachiko ist sind hier die Katzen. War trotzdem sehr schön und auf dem Rückweg sind wir auch richtig in die U-Bahn eingestiegen.
Dann stand noch unser Abschiedsessen, oder die Abschiedsparty an. Zunächst mal hat Ricky ein japanisches BBQ in Shinjuku klar gemacht. Da Shinjuku das Nummer 1 Ausgehviertel in Tokyo ist, ist es auch entsprechend voll am Samstagabend. Alles ist hell, grell und bunt beleuchtet und entsprechend schrill sind einige der Leute auf der Straße. Das BBQ ist in einem all you can eat and drink Laden, im Keller. Auf den Tischen stehen kleine Grills und darüber sind Abzüge für den Rauch. Für ca. 1,5h landet alles was für den westlichen Magen geeignet ist auf dem Grill. Nach dem BBQ geht es nach einem kleinen Spaziergang in die Karaoke Bar. Den Auftakt macht Nena mit 11 Luftballons und dann geht es weiter mit den Klassikern aus den letzten 40 Jahren. Um Mitternacht sind wir, nach einer kurzen Verabschiedung, im Bett, denn der Wecker geht früh!
03.09.2023 – Tag 95 – Bye Bye Japan und hallo Bali
Tatsächlich ging der Wecker früh, es war 3:15h. Dabei ging alles ganz schnell und wir waren bereits um 3:45h an der Rezeption und unser Fahrer war auch schon kurze Zeit später da. Also los, noch einen anderen Fahrgast abgeholt und ab nach Narita. Der Flughafen lag noch im Schlaf, der Hauptstadtflughafen für eine Region mit über 30M Menschen und dort ist tote Hose, der einzige Schalter an dem was los ist unserer für den Flug nach Singapur.
Aber mit japanischer Gründlichkeit geht alles fix, bis auf die Namensänderung auf Evas Bordkarte, da ist wohl was mit den Ü-Strichelchen schief gegangen. Eigentlich wollten wir noch knapp 3000YEN verpulvern, aber sämtliche Läden sind auch noch dicht und einzig der Lawson Convinience Store ist schon offen.
Die Sicherheitskontrolle macht auch erst um 7:00h auf und dahinter waren die Duty-Free-Shops alle noch zu. Jetzt haben wir noch 2000YEN, sitzen dafür aber erfolgreich in der Businessclass im Scoot Jet.
Nach 6,5h erreichten wir endlich Singapur von wo es nach 2,5h Aufenthalt, die wir mit einem leichten Mittagessen und ein wenig frisch machen verbracht haben weiter ging nach Bali. Diesmal war die Maschine in einem etwas besseren Zustand und wir flogen in einen wunderschönen Sonnenuntergang. Die Einreiseformalitäten waren schnell erledigt, eine SIM Karte gekauft und dann mussten wir entlang der Leute die Ihre Gäste abholen und unseren Guide finden, auch das hat geklappt und ab ging es die ca. 40min bis zu unserem Hotel für die kommenden beiden Nächte, das Seminyak Beach Hotel. Ganz schön nobel der Laden. Nach einem Bier und Wein reicht es für heute, Morgen werden wir die Aktivitäten für den Tag auf ein absolutes Minimum reduzieren.
Was wird von Japan in Erinnerung bleiben:
- Perfekte Infrastruktur, alles funktionierte wie am Schnürchen, die Züge waren immer pünktlich, ob nun der Shinkasen oder die Bimmelbahn nach Okawara. Teilweise waren die Japaner dabei noch mit ziemlich altem Gerät unterwegs und auch die Gleise bestehen aus geschraubten Schienen, die jede Sekunde ein Geräusch beim Übergang machen. Dann die Straßen, ich habe in der ganzen Zeit kein einziges Schlagloch gesehen und alles war in absolut einwandfreiem Zustand.
- Die Sauberkeit, wirklich nirgendwo lag Dreck herum, keine Ahnung was die Japaner ihren Kinder eintrichtern und wie diese in der Schule erzogen werden um das zu erreichen, jedenfalls nirgendwo lad was herum und wenn mal etwas herumlag war immer gleich jemand da der sich bückte um es aufzuräumen. Dabei gibt es eine wirkliche Herausforderung, in Japan gibt es kaum öffentliche Mülleimer, oft haben wir unseren Müll über Stunden mitgeschleppt bis wir diesen entsorgen konnten. Nach den Giftgasanschlägen in der tokyoter U-Bahn sind damals die öffentlichen Mülleimer entfernt worden. Dann noch die öffentlichen Toiletten die immer in tadellosem Zustand waren.
- Die Arbeitsmoral der Japaner, was sie machen, machen dies mit Hingabe. Sei es die Leute die die öffentlichen Toiletten reinigen oder, oder der Busfahrer, der uns in Anzug und Krawatte herumgekutscht hat. Wachmänner, meist ältere Herren, die das Auftreten und die Würde eines Bankdirektors bei der Ausübung Ihrer Arbeit hatten.
- Die Freundlichkeit der Menschen, oft sind wir, wenn wir ratlos herumgestanden sind gefragt worden ob wir vielleicht Hilfe brauchen. Dann wurde uns sogar angeboten uns zu begleiten.
- Die Disziplin, wenn in den Gängen der U-Bahn steht links gehen, dann wird links gegangen, auch wenn kein einziger anderer Mensch dort unterwegs ist. Als wir in Matsumoto mit dem Bus vom Bahnhof abgeholt wurden der auf der gegenüberliegenden Seite eines Parkplatzes stand, sind wir brav um den Parkplatz herum gelaufen und nicht einfach mitten darüber. Beim Einsteigen in die Bahn wurde nicht noch schnell in die Bahn gehuscht, das würde ja zu Verzögerungen im Ablauf führen. Im Shinkansen wurde man rechtzeitig darauf hingewiesen, dass man sich doch fürs aussteigen bereit machen solle, mit dem Ziel den Shinkansen Stopp auch in 2 oder 3 Minuten abzuwickeln. Diese Disziplin ist such der Schlüssel zum Erfolg und wenn man konsequent umsetzt funktionieren auch die großen Dinge reibungslos.
- Was nervt sind die allgegenwärtigen Jingels die bei jedem Stopp einer Bahn oder bei der Abfahrt erklingen. Warum die Japaner das brauchen, keine Ahnung.
- Das Wetter, ich würde nicht noch mal im August nach Japan fahren, es war durchweg zu Warm zum Reisen
- Der Geruch von Japan, in allen Hotels hat es fies gerochen, „the smell of Japan“, da könnten die Japaner sich mal was überlegen.
- Japan ist teuer – ein Mythos wie unser Guide Ricky sagte. Ich glaube, dass die Lebenshaltungskosten auf einem ähnlichen, wenn nicht niedrigeren Niveau liegen als in Deutschland. Die Beispiele die man aus den Medien kennt, das der erste Blauflossen Thunfisch der Saison für hunderttausende versteigert wird, oder dass unglaublich teures Obst verkauft wird sind Tatsachen, aber Ausnahmen. Normales Gemüse und Obst kostet nicht mehr als bei uns, Bahnfahrten im Nahverkehr waren unglaublich billig, oft genug zwischen 60 Cent bis 1 EUR. In normalen Restaurant essen zu gehen war ebenfalls nicht sonderlich teuer. Die Hotels, mit dem „Smell of Japan“ laen um die 100 EUR pro Nacht im Doppelzimmer.
Das war die Aufzählung dessen was wir als „kurios“ wahrgenommen haben, aber der DNA der Japaner entspricht. Wie uns was gefallen hat habe ich ja schon beschrieben viele Highlights ergaben sich aus dem kennenlernen des Landes und dem Beobachten. Japan ist so komplett anders als alles andere was ich bisher in Asien kennengelernt habe. Manchmal dachte ich schau, da sind sie wie wir, dann wiederum, dass es sehr amerikanisch aussieht und manchmal wurde es wirklich japanisch.
Kyoto war wohl die Stadt die meines Erachtens dem Reisenden am meisten zu bieten hat, mit all seinen Welterbestätten und Jahrhunderte alten Kultur. Tokyo war bunt und verrückt, Hauptstadt und nicht so alt und gediegen wie Kyoto. Hiroshima war beeindruckend, zu sehen, was ein Klötzchen von 4x4cm spaltbarem Material mit einer Stadt und den Menschen gemacht hat. Aber auch zu sehen, dass Hiroshima wieder auferstanden ist und als Stadt wieder existiert. Koyasan mit der Nacht im Kloster und der Besichtigung des Friedhofes war toll.
Dann die Ausflüge aufs Land nach Okawara oder bei der Wanderung Wanderung von Magome nach Tsumago at uns eine andere Perspektive gegeben.
Es war sehr schön!
04.09.2023 – Tag 96 – Seminyak Bali
Ausnahmsweise mal ein Tag der schnell erzählt ist:
Ausschlafen
Ausgiebig Frühstücken
Happy Hour ausgenutzt
Abendessen
Kurzer Spaziergang durch Seminyak
05.09.2023 – Tag 97 – Start der Bali Rundreise von Seminyak nach Ubud
Heute hat uns der Rundreisealltag wieder, um sechs Uhr ging der Wecker und eigentlich wollen wir unser schönes Hotel noch gar nicht verlassen. Es gibt noch einmal das wunderbare Frühstück und dann stehen unser Guide Baskara und Fahrer Kadek schon vor der Tür und wollen los. Das erste Highlight des Tages ist eine Theater/Musicalvorstellung von ca. einer Stunde. Es geht um Gut gegen Böse, wobei hier keine von beiden Kräften gewinnt und es zu einem Gleichgewicht kommt. Das ist kurzweiliger als gedacht und mit dem Zettel der dazu geliefert wurde kann man die Geschichte die Erzählt wird nachvollziehen. Das ganze wurde mit Musik untermalt, wobei die Musiker die ganze Zeit keine Miene verzogen haben, die haben komplett emotionslos auf ihre Instrumente eingeschlagen und trotzdem einen gewissen Wohlklang erzeugt.
Danach ging es in eine Batikbude, Baskara meinte für die Besichtigung der Tempel brauchen wir einen Sarong. Die haben auch schöne Sachen, wir sind aber nicht bereit so viel Geld auszugeben und fragen so lange nach was Billigerem bis wir an dem Stapel mit den günstigen Sarongs angekommen sind. Weiter zur Silberschmiede, es wird kurz gezeigt wie das abläuft und dann ab in den Verkauf. Ich befürchte schon, dass die kommenden Tage zu einer Verkaufsveranstaltung werden. Dafür war die Tee und Kaffee Verkostung sehr schön in einem Garten. Wir konnten diverse aromatisierte Kaffees und verschiedene Kräuter- bzw. Früchtetees probieren. Mitgenommen haben wir dann den Rosellatee, der schmeckte gut und davon soll man abnehmen. Das war’s dann auch mit den Verkaufsveranstaltungen.
Als ersten Tempel haben wir den Goa Gajah Gianyar Bali besucht. Nach zwei Wochen der japanischen Tempel sind die hinduistischen Tempel auf Bali eine willkommene Abwechselung. Natürlich müssen wir gleich unsere neuen Sarong anziehen. Außerdem wird am Eingang darauf hingewiesen, dass menstruierende Frauen den Tempel nicht besuchen dürfen, kontrolliert hat das niemand. Im Tempel selbst läuft viel Wasser und es ist eine kleine Höhle mit einer Statue von einem heiligen mit Elefantenkopf zu sehen. Nach dem Mittagessen geht es gleich zum nächsten Tempel, dem Pura Gunung Kawi Sebatu. Auch hier gibt es wieder viel Wasser, einen Koi Teich und planschende Kinder in einem der Waschbecken.
Weiter geht’s zu den Reisterrassen, dieses Panorama ist komplett durchkommerzialisiert, man kann sich in geflochtene Sitzmöbel setzen oder über dem Abgrund schaukeln, oder Zip-Lining machen. Leider sind die Reisterrassen gerade nicht bepflanzt und daher sieht es nicht ganz so schön grün und satt aus wie wir es uns vorgestellt haben.
Zum Schluss sollten wir eigentlich noch den Markt in Ubud besuchen, den erlassen wir Baskara und Kadak, die beiden müssen noch zurück nach Denpasar fahren, wir lassen uns gleich ins Hotel bringen.
Das Hotel hier in Ubud liegt leider ein wenig außerhalb, bis in den Ortskern sind es noch 4km, d.h. mit dem Taxi ca. 20min fahrt weil hier irgendwie nichts geht. Wir wollten heute zwar nicht im Hotel essen, sind auch 200m die Straße entlang an verschiedenen Imbissen und Restaurants vorbei die uns jedoch nicht wirklich angesprochen haben. Außerdem hatten wir ein wenig Angst, dass wir über den Haufen gefahren werden, weil es keinen Gehweg gibt und die motorisierten Verkehrsteilnehmer nicht sonderlich rücksichtsvoll sind. Also doch im Hotel gegessen, war auch lecker.
06.09.2023 – Tag 98 – Von Ubud nach Candi Beach
Tag zwei der Rundreise, das Boutique Hotel war nicht ganz so toll wie man es von einem kleinen Hotel erwarten würde. Trotzdem werde ich hier auf Bali von Tag zu Tag fitter und frischer. Also kann der Tag beginnen, mit der Fahrt ins Dorf Penglipuran, ein sehr ursprünglich erhaltenes Dorf, was die Einwohner zu ihrem Geschäftsmodell gemacht haben. Für den Eintritt betritt man einen wirklich ordentlichen und sauberen Ort, was hier auf Bali keine Selbstverständlichkeit ist. Wir können die Einwohner beobachten wie der Straßenschmuck anlässlich des Feiertages entfernt wird. Ganz so hoch scheint der Feiertag dann doch nicht zu sein, Baskara meinte die Leute gehen um 6:00h in den Tempel und danach ganz normal zur Arbeit, was auch die Straßenbauarbeiten die wir heute auf der Fahrt beobachteten erklärt.
Weiter geht’s zum größten Tempel auf der Insel, Besakih mit Blick auf den höchsten Vulkan von Bali. Beides haben wir nicht gesehen, den Vulkan nicht mal ansatzweise, den Tempel nur im dichten Nebel. Schade, eins der Highlights. Nach der Abfahrt vom 900m hoch gelegenen Tempel gibt es zum Mittagessen noch einmal einen Stopp an den Reisterrassen, mit Schaukelmöglichkeit. Das hat Eva nach dem Essen dann auch ausgenutzt.
Nach der kurzweiligen Einlage musste es natürlich weiter gehen und zwar nach Klungkung, in dessen Zentrum Taman Gili liegt, die alte Gerichtshalle aus dem 18. Jahrhundert. Zum Abschluss noch den Feldermaushöhlentempel. Da durfte man nicht zu nah ran gehen, erst mal viel dort einiges von der Decke und zum anderen hat es mächtig nach Feldermaus gerochen, eine macht nicht viel, aber tausende sondern dann doch einen bemerkenswerten Geruch ab.
Dann ins Hotel am Candi Beach. Baden lohnt sich aufgrund Uhrzeit und der doch recht kühlen Witterung nicht wirklich, aber für einen Drink mit Blick aufs Meer auf einer der Liegen hat es doch noch gereicht.
07.09.2023 – Tag 99 – Auf dem Weg nach Lovina
Heute mussten wir viel Zeit im Auto verbringen, die reine Fahrzeit von Candi Beach nach Lovina war ca. 3,5h. Doch es gab den einen oder anderen Stopp auf der Strecke. Angefangen in Tenganan, einem weiteren ursprünglichen Dorf, wobei dieses nicht dadurch glänzt, dass es bis zum letzten herausgeputzt ist, sondern wirklich lebhaft ist. Die Hähne sitzen in Ihren Käfigen auf der Straße, die Hühner stolzieren um die Hähne herum, zwei Büffel grasen friedlich auf dem Dorfplatz und verschiedene Souvenierverkäufer preisen ihre Arbeiten. Das strahlt eine ganz andere Lebendigkeit aus als das Dorf gestern. Hier ergreifen wir die Chance und kaufen eine kleine Durian, auch Stinkfrucht oder Kotzfrucht genannt. Wenn diese irgendwo rumliegen riecht man sie schon von weitem. Ein altes Mütterlein hat auf Ihrem Stand neben verschiedenen Getränken und Snacks auch Durians. Die Dame holt Ihr Messer und Wasser zum Händewaschen und los geht es. Den Geruch nimmt man schnell nicht mehr so sehr wahr. Die Frucht selbst schmeckt gar nicht übel. Ist halt wie bei dem einen oder anderen Käse, da darf man auch nicht dran riechen. Baskara hilft uns beim Aufessen und preist die Vorzüge der Durian auf die Manneskraft, insbesondere wenn diese mit Bintang Bier runter gespült wird. Jedenfalls scheint das Mütterchen das Geschäft des Tages in Höhe von 2,50EUR gemacht zu haben, sie dankt uns mehrfach überschwänglich.
Auf der Weiterfahrt ist unser Fahrer Kadek sicher nicht begeistert von unserem Atem, laut Baskara kennt er das aber schon. Der Geschmack der Frucht hält sich hartnäckig im Mund und selbst beim Mittagessen kommt es zwischen den Bissen immer wieder mal durch.
Nicht zu vergessen, Rattan Getränkeuntersetzer haben wir auch noch gekauft.
Das gab es nach langer Fahrt auf dem Rand der Caldera des Geoparks mit Blick auf den Batur See und den Berg Batur.
Leider war hier nur essen und anschauen angesagt und glücklicherweise haben wir heute sogar einigermaßen Sicht. Also geht es schon wieder weiter an die Nordküste, zum Pura Beji Sangsit, einem Tempel, der auf das 11 Jahrhundert zurück geht, sehr reich verziert ist und dem Reisgott geweiht ist. Das ist eine sehr ruhige und friedliche Anlage ohne viele Touristen.
Als letzten Stopp gab’s noch einen Halt in der alten Hauptstadt Singaraja um einen Markt zu besuchen. Dort gibt es alles, Brillen, Kuchen, Obst, Gemüse, Ratten die herumlaufen, Karaoke singende Marktfrauen und vieles mehr. Das war vor unserem Hotel noch ein Eintauchen in das echte balinesische Leben. Das Hotel heute ist schön, direkt am Strand, während ich schreibe rauschen die Wellen, wir haben einen eigen Bungalow in erster Reihe mit Blick aufs Meer. So kann ein Tag nach einem schönen Sonnenuntergang ausklingen.
08.09.2023 – Tag 100 – Von Früh in Lovina bis spät in Belimbing
Heute ist viel passiert, so viel, dass wir um 5:30h aufstehen mussten, damit wir um 6:00h unser Boot für die Delphinbeobachtung bekommen. Das war eine zweischneidige Sache, zum einen will man natürlich die Tiere beobachten, zum anderen machten allerdings ca. 100 Boote Hatz auf die Tiere, das kann nicht gut für die Delphine sein. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung und der Schnorchelstopp am Riff vor dem Hotel war auch schön, besser als jedes tote Riff das wir auf den Seychellen gesehen haben. Leider haben uns die Quallen traktiert, so dass wir ziemlich schnell wieder aus dem Wasser sind.
Nach dem Frühstück geht dann unser reguläres Programm los und wir verabschieden uns vom Hotel in Lovina, wo wir uns sehr wohl gefühlt haben, auch wenn das Frühstück zu wünschen übrig ließ, dafür waren die Cocktails unschlagbar günstig.
Auch wenn wir heute Morgen schon schwimmen waren führt uns der erste Stopp des Tages zu den Banja Hot Springs, die gar nicht so hot sind, eher angenehm, da heute jedoch der wärmste Tag unserer Rundreise war, reichte das auch. Als nächstes steht einer der wenigen buddhistischen Tempel auf der Agenda, der ist gar nicht so alt aber sehr schön mit seinem Garten und dem Blick aufs Meer gelegen ist.
Der nächste Abstecher ist der Gitgit Wasserfall, auch ganz schön, vor allem bekommen wir hier endlich unsere Jackfrucht. Baskara greift lieber zur Durian. Aus dem Kauf von Vanilleschoten wird nichts, da uns die Qualität der feilgebotenen Ware nicht überzeugt.
Weiter geht’s, jetzt ins Hochland zum Pura Ulun Danu Tempel. Der Tempel ist nix, und das Mittagessen was wir dort bekommen haben war auch nix. Der Blick vom Twinlake Lookout war auch nicht so richtig berauschend. Dafür gibt’s noch ein Highlight auf dem Weg zum Hotel in Belimbing, Die Reisfelder und deren Anlage in Terrassen, echt toll gemacht. Unser Zimmer heute hat keinen Meerblick, wir sind ja im Hochland, dafür aber Blick auf die frisch bepflanzten Reisfelder.
09.09.2023 – Tag 101 – Letzter Tag der Bali Rundreise von Belimbing nach Nusa Dua
Die Nacht war hart, das Bett vom Hotel war knochenhart, da war nicht wirklich an entspannten Schlaf zu denken, aber auch die härteste Nacht ist irgendwann einmal zu Ende.
Um 9:30h ging es los zum Affenwald, einer Kolonie Affen die rund um einen Tempel regelmäßig gefüttert wird und dementsprechend gut gedeiht. Wir werden von einer der Damen die einen Verkaufsstand haben herum geführt, sie sorgt mit einem Bambusstab für unsere Sicherheit und wir müssen im Gegenzug in Ihrem Verkaufsstand etwas kaufen, was gar nicht mal so einfach ist bei dem ganzen Tinnef den wir nicht brauchen.
Als nächstes steht der Königstempel auf der Agenda, Pura Taman Ayun. Der Tempel besticht durch seine Pagoden, die immer eine ungerade Anzahl an Dächern haben muss, außer wenn es zwei Dächer für Vater und Mutter sind, maximal 11 Dächer sind möglich.
Von dort geht’s weiter zum Pura Luthur Tanah Lot, einem Tempel auf einem Felsen im Wasser, sicher der spektakulärste Tempel auf der Reise wenn er von der Brandung angeströmt wird. Auch ich hole mir beim Versuch zu fotografieren nasse Füße.
So schnell war dann die Rundreise auch schon vorbei, jetzt steht nur noch die Fahrt zum Melia Nusa Dua an und die zieht sich wie Kaugummi. Es geht so gut wie nicht voran, jede Strasse sieht aus wie die andere, wir brauchen eine Ewigkeit bis zum Flughafen wo die Autobahn über die Langune bis nach Nusa Dua anfängt.
Was folgt ist der Abschied von unserem Guide Baskara und dem Fahrer Kadek. Kadek war ein extrem zuvorkommender und zurückhaltender Fahrer den nichts auch der Ruhe gebracht hat, super Mann.
Das Hotel ist riesig, knapp 500 Zimmer. Wir schauen uns noch etwas um, sitzen eine Weile am Strand und genießen das Abendessen.
10.09.2023 – Tag 102 – Strandhotel Nusa Dua
Als erstes haben wir heute das Upgrade auf All Inclusive gebucht, da wir hier in dem Hotel weit ab von allem sind, da haben wir von all den Australiern hier gelernt.
Ansonsten bestand der Tag aus Beachlife!. Abend noch ein Spaziergang in den nächsten Ort, aber auch da war der Hund begraben, vielleicht weil heute Sonntag ist.
11.09.2023 – Tag 103 – Nusa Dua
Der Tag ist kurz erzählt.
Eva war vor dem Frühstück schwimmen, das ist ihr wohl nicht gut bekommen, denn danach hat Sie sich nicht mehr richtig wohl gefühlt was sich bis zum Abend in die fast vollständige Verweigerung des Abendessens gesteigert hat. Ansonsten haben wir den Tag am Strand verbracht und die All Inclusive Leistungen genossen.
12.09.2023 – Tag 104 – Nusa Dua und Abreise aus Bali
Di gute Nachricht zuerst, Eva geht es wieder gut. Erst hat sie mal zaghaft vom Frühstück probiert, mit einer Scheibe Toastbrot. Als das gut geklappt hat ging es weiter. Auch am Strand hat Sie fleißig mitgeholfen und Gin Tonic getrunken, der ist ja gut für die Gesundheit, wegen dem Chinin im Tonic was ja gut gegen Malaria ist. Das war zwar nicht das Problem, aber was soll es. Ansonsten waren wir nach dem Check Out am Strand und haben es uns gut gehen lassen, mit einem leichten Lunch und abends noch mal mit einem indonesischen Essen im Hotelrestaurant Lotus.
Das war’s dann schon fast mit der Zeit auf Bali, 21:30h kam dann das Fahrer Guide Team. Zu unserer großen Freude kam Kadek, der uns über die ganze Insel gefahren hat uns abholen, außerdem ein Guide der auf der Aida gearbeitet hat.
Nun sitzen wir im Flughafen und warten dass es los geht. Der Flieger steht schon bereit, eine Airbus A350, damit sind wir noch nicht geflogen, Eva hat uns bessere Plätze gebucht, vielleicht wird es ganz bequem.
13.09.2023 – Tag 105 – Nachtflug nach Doha
Das war ein langer Tag heute vor dem ich einigen Respekt hatte. Unser Flug nach Doha ging erst um kurz nach ein Uhr morgens ab Bali mit einer Flugzeit von 9,5h. War aber alles halb so schlimm. Erstens hatte Eva uns ja bessere Plätze gebucht, so dass wir zwei alleine in einer Reihe saßen, dann war es ein ziemlich neuer A350 der aufgrund seiner Sitzkonfiguration geräumiger als die 777 ist, ein sehr schönes Flugzeug und wir haben ganz gut geschlafen. So waren wir einigermaßen frisch um 5:00h in Doha, liefen über die endlosen Korridore Richtung Gepäckausgabe, wo fast nichts los war weil alle Doha nur als Drehkreuz nutzen und waren dann recht fix draußen. Am Schalter von Doha Tourismus erwartete man uns schon. Beim Rausgehen aus dem Flughafen traf uns dann die Faust von Doha, es war um kurz vor sechs schon unerträglich warm gepaart mit einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit. Der Fahrer zum Hotel stand schon parat und wir konnten direkt um sechs Ihr aufs Zimmer. Den Vormittag hab ich dann vertrödelt, wogegen Eva 80 Bahnen im 25m Pool des Hotels geschwommen ist. Nachmittags sind wir dann mit dem Uber für ca. 4 EUR zum MIA, Museum of Islamic Art gefahren. Erst mal hat das Gebäude eine tolle Architektur und die Ausstellung mit seinen Artefakten von Spanien bis Indonesien war so interessant, dass wir uns komplett durchgearbeitet haben. Was ein wenig fehlte war die zeitgenössische Kunst, wogegen es sehr viele alte Sachen, die teilweise über 1000 Jahre alt waren, zu sehen gab.
Da die Terrasse des Museums auch eine gute Stelle zum Fotografieren der Doha Skyline ist, blieben wir tatsächlich bis ca. 18:30h im Museum. Die Skyline kann aber mit Tokyo und Hongkong nicht mithalten. Für die ca. 1,5km bis zum Souq Waqif nehmen wir abermals ein Uber, da es noch immer unerträglich heiß ist und das Taxi gerade Mal 2 EUR kostet.
Der Souk ist schnell erledigt, sehr viele Geschäfte für Bekleidung und Stoffe. Auf der großen Straße dann eine ganze Reihe von Restaurants wo tatsächlich das öffentliche Leben pulsiert, hab ich in der Form im Oman oder in Dubai nicht beobachtet.
Uns reicht es, es war warm, somit lassen wir den Tag im gekühlten Hotelpool bei 29 Grad Wasser und 35 Grad Luft ausklingen.
14.09.2023 – Tag 106 – Die Doha Tour
Heute wurde es nicht wild sondern heiß. Nach dem sehr guten Frühstück mit indischen, arabischen und westlichen Köstlichkeiten mussten wir uns beeilen um rechtzeitig in der Stadt am Treffpunkt für die Besichtigungstour zu sein, die startete bereits um 8:20h mit unserer Guide Pia aus Finnland.
Da es sehr heiß war stand als Warteraum der gut gekühlte Reisebus bereit und dann ging es zu Fuss los in den Souq Waqif. Pia zeigt uns einige Besonderheiten bei den Gewürzen, den Aufenthaltsraum der Markthändler, einen Parfümladen der auch Düfte zusammenmischt usw. weiter ging es zu den Kamelen und dann den Falkenverkäufern und dem Falkenkrankenhaus. Das war noch mal eine gute Ergänzung zu dem was wir gestern bereits gesehen hatten.
Der nächste Stopp ist der Dhau Hafen, die dort zu touristischen Zwecken liegen, viel besser ist aber der Blick auf die Skyline von Doha, die heute nicht ganz so schlimm hinter dem Dunst verschwimmt. Auf den Hafen folgt ein Abstecher zum Stadion 974, dass unter anderem aus 974 Überssecontainern gebaut wurde und 974 steht auch für die Länderkennung von Qatar. Das Stadion kann abgebaut und an anderer Stelle wiederaufgebaut werden, was dann irgendwo in Afrika auch passieren soll.
Weiter geht’s nach Katara, dem kulturellen Dorf mit seinen kleinen aber schönen Moscheen und dem Amphitheater, dort ist es dermaßen heiß und das Ganze ist so groß, dass ich von Bildern absehe, außerdem waren wir ja schon in Epidavros, da ist das Theater alt und sehr schön.
Der letzte Stopp ist dann auf der künstlichen Insel Pearl mit seinen Wohnblocks und Shoppingcentern. Die Tour war gut, Pia hat viel Informationen vermittelt und es war ein guter Mix mit dem Blick aus dem Bus und zu Fuß die jeweiligen Highlights zu erkunden als wir wieder am Ausgangspunkt abgeladen waren, haben wir entschieden der Villagio Mall einen Besuch abzustatten. Die Mall zeichnet sich durch Ihren Kanal auf dem man mit einer Gondel fahren kann, dem gemalten Wolkenhimmel und den italienisch anmutenden Geschäften aus.
Den Koffer wollen wir nicht weiter voll stopfen, aber in unser Bäuche ging noch was rein, zunächst probieren wir noch mal die leckeren Sukkra Datteln die wir noch aus dem Oman kennen und eine mit Pistazie gefüllte Dattel, beides sehr lecker. Dann weiter zum Food Court der sich um die Eislauffläche angesiedelt hat. Die Eislauffläche passt irgendwie nicht in das italienische Ambiente, aber was soll es. Das hält uns nicht vom Lunch im australischen Steakhaus mit einem 170g Steak ab.
Zurück fahren wir die 14km zum Hotel mit einem Uber für sagenhafte 5 EUR. Taxifahren kostet hier wirklich nicht viel und bei den Temperaturen sollte man es tunlichst vermeiden zu viel Zeit in der Sonne zu verbringen.
Zurück im Hotel ruhen wir uns ein wenig aus und legen uns ein wenig an den Pool. Dort ist es interessant, der Lifeguard aus Uganda ist heute in die Rolle des Schwimmtrainers gewechselt und trainiert einige Expat-Kinder. Der macht das sehr engagiert, ist im Wasser und drillt die Kids förmlich mit allen vier Schwimmarten. Das war was anderes als die Schwimmstunde der qatarischen Kinder von gestern, die vielleicht 10 min gedauert hat und wobei nichts herumgekommen ist. Aber die Qatarer lassen halt machen, so auch beim Schwimmen.
Heute war der letzte Tag mit Programm unseres Sabbaticals, also gehen wir zum Abschluss noch mal ins libanesische Restaurant im Hotel. Essen war lecker, die qatarischen Männer in Ihrem Kleidchen zu beobachten wie sie verstohlen ihr Bier unterm Tisch verstecken und vorgeben lediglich zu rauchen war auch interessant.
Morgen geht’s nach Hause so schnell sind 3,5 Monate vorbei.
15.09.2023 – Tag 107 – Rückreise nach Düsseldorf
Auch wieder ein schnell erzählter Tag. Um 4:40h ging der Wecker, um 5:25h kam unser Transfer zum Flughafen. Check-In und Zoll gingen schnell. Dann noch ein wenig beim Duty-Free eingekauft und auf den Flieger gewartet. Leider waren unsere Plätze ganz weit hinten im Flugzeug, aber ich hab neben einem netten Studenten aus Bangladesch der in Halle an der Saale Solartechnologie und erneuerbare Energien studiert.
Das alles tröstet uns nicht darüber hinweg, dass wir beide sehr traurig drüber sind, dass unser Abenteuer jetzt vorbei ist. Wir scherzten zwar, dass wir das kommendes Jahr wieder machen, aber die Wahrheit ist, dass diese vorerst einmalige Reise nun vorbei ist.
17 Länder haben wir in 107 Tagen besucht, 103 Tage waren wir davon unterwegs, 4 Tage zwischen den beiden Teilen zu Hause. Bali war schon so weit weg und so nah dran an neuen spannenden Zielen wie Australien.
Es war eine geniale Zeit und irgendwie wollten wir nur noch weiter. Der Zeitpunkt war perfekt, später irgendwann kurz vor der Rente macht es keinen Sinn mehr und früher wäre es sicher auch nicht so ideal gewesen.
Jetzt sind wir zurück, Peter hat uns vom Flughafen abgeholt, die erste Waschmaschine läuft und Eva muss am Montag wieder arbeiten.
Eine Frage bleibt offen, was wäre passiert, wenn wir einfach aus allen Verpflichtungen und dem Job ausgebrochen wären?
Ende – Fin – End































































































































































































































































































